Bauarbeiten zur Lumdatalbahn
Original-Aufnahme aus der Zeit des Baus der Lumdatalbahn. Also um 1901/1902 entstanden.
Zu sehen sind vorab verlegte Feldbahngleise.
Quelle: Sammlung Wolfgang Richter, Buseck

 

Die Lumdatalbahn war ursprünglich 26,7 Kilometer lang und führte von Lollar bis Grünberg. Heute betrachten wir in der Regel nur die Strecke von Lollar bis Rabenau-Londorf und bezeichnen diese als Lumdatalbahn. Diese rund 14km lange Teilstrecke wurde bis 30.5.1981 im Personenverkehr bedient, während der Verkehr weiter bis Grünberg bereits 1963 endete. Lollar – Rabenau-Londorf ist auch die Strecke, für deren Reaktivierung wir seit vielen Jahren werben.

Die Lumdatalbahn gehört seit Juni 2023 zum Netz der Hessischen Landesbahn HLB. Sie ist damit eine Privatbahn in dem Sinne, dass sie nicht mehr zum Netz der Deutschen Bahn AG gehört. Vielmehr steht sie indirekt im Eigentum des Landes Hessen.

Wir verwenden übrigens in der Regel nicht die historisch korrekten Stationsbezeichnungen, sondern orientieren uns an den aktuell aus Sicht der ÖPNV-Kunden sinnvollen Namen. Rabenau-Londorf hieß früher schlicht Londorf, Staufenberg-Mainzlar hieß Mainzlar etc. Auf die Geschichte gehen wir ausführlich ein in der Rubrik HISTORISCH.

Die Teilstrecken im Einzelnen:

  • Der Abschnitt LollarStaufenberg-Mainzlar wurde bis Ende 2023 wieder betriebsfähig hergerichtet, um das Werk Mainzlar von RHI Magnesita („Didier“) mit Rohstoffen zu versorgen. Dazu können Güterzüge mit einer Achslast von maximal 20 Tonnen fahren. Die Lumdatalbahn ist hier nach rund siebenjähriger Sperrpause wieder eine öffentliche Eisenbahninfrastruktur, das heißt sie steht für jedes Eisenbahnverkehrsunternehmen als Fahrweg zur Verfügung. So ist auch der Einsatz von Sonder- und Museumszügen wieder möglich. In Staufenberg-Mainzlar und Staufenberg (früherer Haltepunkt Daubringen) stehen Bahnsteige zur Verfügung.
  • Der Abschnitt Staufenberg-Mainzlar bis Rabenau-Londorf ist seit 1991 ohne Betrieb. Letztmals 1993 und 1996 konnten Sonderzüge auf Teilstrecken verkehren, auch darüber erzählen wir in der Rubrik HISTORISCH. An zwei kurzen Stellen zwischen Allendorf (Lumda) und Rabenau-Londorf wurde das Gleis in den 1990er Jahren demontiert, am Bahnübergang Allertshäuser Straße und an der Klingelbachbrücke. Die Teilstrecke wird regelmäßig von Bewuchs freigehalten, um die Infrastruktur nicht weiter zu schädigen und um Bestandsaufnahmen zu ermöglichen.
  • Der Personenverkehr auf dem Abschnitt Rabenau-Londorf bis Grünberg wurde bereits am 29. Mai 1963 eingestellt. Der Rückbau dieses Streckenabschnitts erfolgte kurze Zeit später 1965. Heute dient dieser Abschnitt teilweise als Lumda-Wieseck-Radrundweg.

Zur Orientierung hier die Stationsliste der Strecke mit den möglichen Änderungen im Rahmen der Reaktivierung. Die Kilometrierung erfolgt historisch bedingt von Grünberg ausgehend.

km Station
Gießen Bahnhof
Gießen-Oswaldsgarten
26,7 Lollar Bahnhof
Lollar-Ost (neuer Halt im Rahmen der Reaktivierung)
23,8 Staufenberg (früher „Daubringen“)
23,1 Staufenberg-Mainzlar (früher „Mainzlar“)
22,5 Anschluss RHI Magnesita
18,8 Staufenberg-Treis (früher „Treis (Hess)“)
16,1 Allendorf (Lumda)
12,7 Rabenau-Londorf (früher „Londorf“)
12,4 Streckenende seit 1965
11,3 Kesselbach
9,9 Odenhausen (Lumda)
8,0 Geilshausen
4,9 Lumda
3,2 Beltershain
0,0 Grünberg Bahnhof
Anschluss von der Vogelsbergbahn von und nach Gießen und Fulda

(Quelle: Wikipedia; teilweise ergänzt)

31. Mai 1981 in Treis – Foto: Karl Wagner; Rabenau-Allertshausen