Neue Hoffnung für die »Schamott« (Gießener Allgemeine, 11.06.2022)

Das Hessische Wirtschaftsministerium prüft die Wiederinbetriebnahme der unteren Lumdatalbahn von Lollar bis Staufenberg-Mainzlar. Ziel ist die kurzfristige Aufnahme des Güterverkehrs, damit dem Unternehmen RHI Magnesita der Weiterbetrieb über das Jahresende 2022 hinaus attraktiv gemacht werden kann.

Wir als Verein Lumdatalbahn e.V. begrüßen diesen Schritt und wir sehen uns bestätigt. Denn wir haben stets den Wert der Schiene als Verkehrs-Infrastruktur betont. Nicht nur aus heutiger Sicht war es ein Fehler, die Lumdatalbahn nach dem vorläufigen Ende der Gütertransporte zur „Schamott“ Ende 2016 auch formal stillzulegen. Ohne das Stilllegungsverfahren wäre die Wiederaufnahme des Verkehrs binnen weniger Wochen oder Monate möglich gewesen. Jetzt ist die erneute Erteilung einer Betriebserlaubnis erforderlich – ein förmliches Verfahren, das nicht nur Zeit benötigt, sondern auch Anpassungen an der Streckentechnik erfordern dürfte, damit alles den aktuellen Regeln entspricht. Es war übrigens nicht die Deutsche Bahn AG, die Ende 2016 das Stilllegungsverfahren forciert hat, es waren lokale Akteure.
Unserem positiven Selbstverständnis entsprechend schauen wir allerdings eher nach vorne, als zurück und freuen uns auf die Perspektive zum Erhalt zahlreicher Arbeitsplätze in der Region. Dass die Lumdatalbahn dabei eine proaktive Rolle spielen kann, freut uns ganz besonders. Die Wiederaufnahme des Güterverkehrs bessert voraussichtlich auch nochmals die Nutzen- Kosten-Bilanz des Personenverkehrs, denn je mehr Verkehr auf die Schiene kommt, desto eher lohnen sich Investitionen dafür.
Unser Verein hilft, wo immer es geht, bei der Wiederinbetriebnahme. So sind beispielsweise die nächsten Vegetationsrückschnitte schon in Planung.

 

Weitere Informationen bei der Gießener Allgemeinen

Rückblick auf den 6. Bahn-Erlebnis-Tag

Unsere Sonderfahrt ging mit 160 Fahrgästen bei „Kaiserwetter“ nach Miltenberg und Amorbach. Es konnte nach Herzenslust ein Stadtbummel, eine Schifffahrt, ein Eisbecher und vieles mehr oder aber in Amorbach das DB-Museum mit altem Stellwerk und den Nostalgiezug von Udo Lindenberg der Westfrankenbahn bestaunt werden. Das DB-Team hat sich sehr viel Mühe für die angekündigten Gäste gemacht. Der Bürgermeister Peter Schmitt begrüßte am Bahnhof beim Eintreffen die Museumsbesuchen, der diesen auch das Engagement der Kommunen beim Erhalt der Strecke Miltenberg-Amorbach-Walldürn hervorhob. Die Westfrankenbahn könnte Vorbild für die Lumdatalbahn und die Region Westfranken für das Lumdatal als Vorbild dienen. Wir entschuldigten die eingeladenen Bürgermeister aus dem Lumdatal und merkten an, dass, wenn Kommunen so zusammenarbeiten wie dort, der Erfolg auch sichtbar wird. Vielen Dank allen Beteiligten, die zum Gelingen des 6. Bahn-Erlebnis-Tages beigetragen haben und besonders Oliver Kurzendörfer und Team vom DB-Museum Amorbach.
Bilder: Kerstin Lotz und Stefan Sitzmann

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Lumdatalbahn bezieht Stellung

Liebe Freundinnen und Freunde der Lumdatalbahn,

die Bewegung pro Lumdatalbahn ist vielfältig und wird bei weitem nicht nur von unserem Verein getragen. „Und das ist auch gut so“, wie es ein ehemals in Berlin regierender Bürgermeister einmal treffend formulierte. Verkehrsverbände, Parteien und engagierte Einzelpersonen kämpfen für unsere Strecke. Das sehen wir ausgesprochen positiv.

Ein Problem besteht nur, wenn kleine Teile dieser Bewegung sich für ihre private Öffentlichkeitsarbeit Logos, Mailadressen und ähnliches zulegen, welche stark an unseren Verein erinnern, die aber nicht im Namen unseres Vereins sprechen.

Konkret geht es um einen Menschen, dessen Fleiß und Ausdauer pro Lumdatalbahn wir eigentlich schätzen, der aber schon länger aus eigenem Entschluss heraus aus dem Verein ausgetreten ist.

Wir könnten nun einiges an Zeit dafür nutzen, die Verwendung unseres „Layouts“ auf juristischem Wege schützen zu lassen. Dafür müssten wir auch einen nicht unerheblichen Geldbetrag einkalkulieren. Geld aus Mitgliedsbeiträgen und Spendengelder. Genau das wollen wir aber nicht.

Apropos Geld – in den Verlautbarungen, die nicht von unserem Verein kommen, wird immer mal wieder behauptet, der heutige Vorstand des Vereins Lumdatalbahn habe sich gegen die Gründung eines eigenen Eisenbahn-Infrastrukturunternehmens gestemmt und die Reaktivierung damit gebremst. Das stimmt so hinten und vorne nicht. Einen Bahnbetrieb gründet man nicht „mal eben so“. Vielmehr sind hohe rechtliche und vor allem finanzielle Hürden an einen solchen Antrag gestellt. Hürden, die wir als lokaler Verein mit überschaubarer Größe nicht überwinden können. Wer diesen Weg gehen möchte, den unterstützen wir gerne. Aus eigener finanzieller Kraft heraus können wir es aber nicht. Es ist auch nicht unbedingt notwendig, denn am Markt der privatisierten Eisenbahn gibt es eigentlich genügend Unternehmen, die sich um die Entwicklung von Bahnstrecken kümmern können. Entscheidend ist die Unterstützung durch die Politik und durch die Menschen vor Ort.

Also – nicht alle Informationen, die Sie möglicherweise erreichen und die auf den ersten Blick von unserem Verein stammen, sind auch wirklich von uns. Im Zweifelsfall schauen Sie parallel nach unter www.lumdatalbahn.de. Oder nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir informieren gerne. Sachlich, unaufgeregt, freundlich im Umgang miteinander. Das ist unser Stil.

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Verein Lumdatalbahn äußert sich zum Regionalplan 2022

Bis zum 11. März 2022 konnten Stellungnahmen für den Regionalplan-Entwurf Mittelhessen abgegeben werden. Zum Thema Regionalplan scheibt das zuständige Regierungspräsidium in Gießen:

„Wo können künftig Baugebiete für Industrie und Gewerbe ermöglicht werden? Wo darf eine größere Zahl Wohnhäuser entstehen? Wo hat der Hochwasserschutz Vorrang? Welche Flächen stehen für den Abbau von Rohstoffen zur Verfügung? Der Regionalplan Mittelhessen gibt Antworten auf genau diese und viele andere Fragen. Etwa alle zehn Jahre wird er neu aufgestellt.“

Die vielen anderen Fragen betreffen zu einem Großteil die künftige Verkehrserschließung unserer Region. Und dazu äußern wir uns für das Lumdatal sehr gerne. Schließlich will die Reaktivierung der Lumdatalbahn nicht nur im Großen beschlossen sein, sie will auch im Detail geplant werden. Am besten zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern – und dazu bieten vorab getroffene Festlegungen im Regionalplan eine sehr sinnvolle Grundlage. „Verein Lumdatalbahn äußert sich zum Regionalplan 2022“ weiterlesen

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